Der „Alte Bahnhof“ in Blechhammer wird für rund 4,8 Mio. EUR saniert. Spatenstich mit zahlreichen Ehrengästen. Fast kein Stein bleibt auf dem anderen. Viel Licht durch Glasanbau und Rundumverglasung. 90% Förderung in Aussicht gestellt.
Vergangenen Donnerstag war mit einem symbolischen Spatenstich offizieller Beginn der Sanierungsarbeiten für den „Alten Bahnhof“ Bodenwöhr Nord in Blechhammer. Bürgermeister Georg Hoffmann (CSU) konnte hierzu neben Landrat Thomas Ebeling (CSU), der Bundestagsabgeordneten Martina Englhardt-Kopf (CSU), dem planenden Architekten Martin Weber und dem Bauleiter Dirk Schneider von der Firma Steininger rund 25 Vertreter aus den beteiligten Firmen, Behörden, Gremien, der Politik und der Presse willkommen heißen.
Schule, Bürgerhaus, Bahnhof – drei Prestigeprojekte werden verwirklicht
Erst Ende Juni dieses Jahres genehmigte der Gemeinderat den Vorentwurf des Architekturbüros Blasch für die Sanierung und den Umbau des „Alten Rathauses“ in der Ortsmitte in ein Bürgerhaus für geschätzte rund 3 Mio. EUR. Vor acht Wochen hat dann die Gemeinde Bodenwöhr recht opulent das Richtfest für den Bau einer neuen Grundschule mit Gesamtkosten in Höhe von rund 9 Mio. EUR gefeiert. Den Kosten für die Sanierung des „Alten Bahnhofes“ in Höhe von knapp 4,8 Mio. EUR auf Grundlage des damals vorgestellten Entwurfes des Architekturbüros Fabi stimmte der Bodenwöhrer Gemeinderat bei seiner November-Sitzung vergangenen Jahres zu. Mit der Ausführung dieser drei Vorzeige- und Prestigeprojekte betritt die Gemeinde Bodenwöhr in den kommenden Jahren neue Dimensionen, zumindest was das Investitionsvolumen in Gesamthöhe von fast 17 Mio. EUR betrifft.
Blick in das Innenleben des Bahnhofsgebäudes
Doch kommen wir zurück zum Spatenstich am alten Bahnhof in Blechhammer. Erst Anfang August hat die Firma Steininger aus Neunburg, die den Zuschlag für die Baumeisterarbeiten für etwas mehr als eine Mio. EUR erhalten hat, damit begonnen, einen Kran aufzustellen, die Baustelle einzurichten und mit der Schadstoffsanierung zu beginnen, die nunmehr fast abgeschlossen ist. Zunächst wurde den Gästen ein Blick in das alte Bahnhofsgebäude gewährt und man konnte sich ein Bild vom „Altbestand“ des Gebäudes machen. Bürgermeister Hoffmann und Andreas Biehler vom Bauamt stellten das geplante Bauvorhaben vor.
Modernes Dorfgemeinschaftshaus mit MINT-Zentrum entsteht
„Hier entsteht eine Art modernes Dorfgemeinschaftshaus für Blechhammer mit repräsentativen Empfang und vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten für die Bürger“, meinte Hoffmann eingangs. Das für den Landkreis Schwandorf geplante „MINT-Zentrum“ (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sei für die Zukunft von Bodenwöhr im Bereich Kultur und Bildung wichtig und stelle einen großen Meilenstein dar. Besonders stellte er die gute Infrastruktur und Erreichbarkeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Bahn und Bus heraus. Landrat Thomas Ebeling dankte der Gemeinde Bodenwöhr für die gute Zusammenarbeit, freute sich darüber, dass das Technikerlebniszentrum an dieser mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbarer Stelle realisiert werden kann und wünschte sich, dass die „coole“ Planung aufgehen möge. MdB Martina Englhardt-Kopf zollte der Gemeinde größten Respekt für den Mut, dieses enorme Projekt umzusetzen. Damit werde man einen bedeutenden Mehrwert für den Bürger schaffen. Architekt Martin Weber führt aus, dass bei diesem Bestandsumbau bis auf die Außenmauern nichts so bleibe, wie bisher. Eigentlich baue man ein neues Haus im alten Haus und Highlight werde das im Obergeschoss umlaufende Lichtband werden. Er gehe davon aus, dass man im Frühsommer 2026 fertig werde und wünschte sich im Verlauf des Bauvorhabens mehr positive als negative Überraschungen.
Viel Licht durch Glasanbau und Rundumverglasung
Wie soll der neue „Alten Bahnhof“ nach den Planungen des Architekten Stephan Fabi mal aussehen, was soll er beherbergen, wie setzen sich die Kosten zusammen und was wird wie hoch gefördert? Der Grundriss und die Form des barrierefreien und mit Video überwachten Gebäudes bleiben erhalten. Dadurch, dass der nachträglich angebrachte Vorbau zur Straße durch einen Glasanbau ersetzt sowie das Dach um rund einem Meter angehoben und mit einer Rundum-Verglasung versehen wird, entsteht ein helles und lichtdurchflutetes Gebäude mit zwei Eingängen. Im Erdgeschoss werden der rund um die Uhr geöffnete Dorfladen, ein Wartebereich, ein digitaler Infopoint und eine Lounge mit Selbstbedienungscafé untergebracht. Im Obergeschoss befinden sich die drei Labore (Holz/Metall, Naturwissenschaft, Elektrotechnik) des MINT-Zentrums sowie Lagerräume und ein Büro mit Teeküche. Das Dachgeschoss beherbergt neben dem rund 90 qm großen Bürgersaal, in dem Kurse, Versammlungen etc. stattfinden können und der bis zu 200 Personen Platz bietet, ein Foyer, eine Teeküche sowie ein Stuhl- und Tischlager. Die zweite Fluchttreppe wird nach außen auf die Ostseite verlegt.
Fast 90% Förderung
Hinsichtlich Haustechnik werden zum Betrieb der Fußbodenheizung zwei Luftwärmepumpen, zur Energiegewinnung eine PV-Anlage auf dem Dach und für den Brandschutz eine Meldetechnik installiert. Die Kostenmehrung von ursprünglich geschätzten knapp 3 Mio. EUR auf nunmehr berechneten 3,5 Mio. EUR rein für die Baukosten beruhen auf der Entsorgung von umweltschädlichen Materialien, wie Asbest und Blei und der fehlenden Bodenplatte, die nachträglich einzubauen ist. Rechnet man alles mit ein, Städtebauförderung und weitere Zuschüsse durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), so Bürgermeister Hoffmann, werden fast 90% der förderfähigen Kosten bezuschusst.